10.03.2014 | Redaktion Blog

Wie die Lkw-Maut der Umwelt hilft

Umweltschutz durch Lkw-Maut – wie soll das denn gehen? Wer Peter Junker diese Frage stellt, erhält vom Umweltbeauftragten bei Toll Collect zuerst ein wissendes Lächeln, dann alle Fakten.

„Immer wieder sind die Menschen überrascht, wenn sie meine Antwort hören“, sagt Peter Junker. Der Dreh- und Angelpunkt der Antwort ist das intelligente Mautsystem. „Es gilt nicht nur international als wegweisend, weil es satellitengestützt ist, sondern weil die Mauthöhe auch von der gefahrenen Strecke und dem Schadstoff-Ausstoß des Lkw abhängt.“

So funktioniert das intelligente Lkw-Maut-System

Mehrere Faktoren bestimmen die Höhe der Maut: Erst einmal zahlen nur Lastwagen ab zwölf Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Dann zählt die Achszahl des Lkw, die Länge der mautpflichtigen Strecke und eben auch die Schadstoffklasse des Fahrzeugs. „Lastwagen mit moderner Abgastechnik oder einem Partikelminderungssystem sind auf den Autobahnen deutlich günstiger unterwegs“, erläutert Junker. Es gibt vier verschiedene Schadstoff-Kategorien: A, B, C und D. In der teuersten Kategorie kostet ein Kilometer für ein Fahrzeug mit vier oder mehr Achsen knapp 29 Cent. In diese Gebührenstufe fallen unter anderem Fahrzeuge der Schadstoffklasse Euro 1. Für einen drei-achsigen Lkw der Schadstoffklasse Euro 5 werden dagegen nur etwas mehr als 14 Cent pro Kilometer berechnet, das ist der günstigste Tarif.

Unternehmen investieren in schadstoffarme Fahrzeuge

Mit dem intelligenten Maut-System leistet Toll Collect einen besonderen Beitrag zum Umweltschutz. „Von Anfang an ist die Maut so konzipiert worden, dass die Unternehmen einen starken Anreiz haben, möglichst schadstoffarme Fahrzeuge einzusetzen“, sagt Junker. Die Entwicklung bei den eingesetzten Lkw ist der Beweis. Nationale wie internationale Transport- und Logistikunternehmen rüsten ihre Flotten stetig nach und statten sie mit modernen Zugmaschinen aus. 2005 betrug der Anteil der Fahrzeuge mit Schadstoffklasse 5 und EEV Klasse 1 am Gesamtaufkommen noch weniger als ein Prozent. Ende 2013 waren es dagegen bereits 84 Prozent. Junker: „Die Staffelung der Mautsätze nach Schadstoffklassen beeinflusst ganz klar die Investitionsentscheidungen der Transport- und Logistikunternehmen.“ Bei ihnen zählt eben jeder Cent.

Wer wenig baut, schont die Umwelt

Da die Maut satellitengestützt über das im Lkw eingebaute Fahrzeuggerät erhoben wird, kommt das Toll Collect-System ohne straßenseitige Infrastruktur aus. „Auch das hilft, die Umwelt zu schonen, weil keine Baumaßnahmen notwendig sind und ein Eingriff in die Natur vermieden wird“, erklärt der Umweltbeauftragte und fügt hinzu: „Lediglich für das Kontrollsystem sind auf rund 14.000 Kilometer Autobahnen 300 Kontrollbrücken aufgebaut worden.“

Die Kontrollbrücken sind aber nur eine Möglichkeit, die Maut zu kontrollieren. Das Bundesamt für Güterverkehr, das für den gesamten Bereich der Kontrolle verantwortlich ist, verfügt darüber hinaus über weitere Varianten der Mautkontrolle, für die keine dauerhaften Aufbauten an den Straßen erforderlich sind. Die Anzahl an Kontrollbrücken wird so möglichst gering gehalten.

Nachhaltige Erzeugung von Strom für Kontrollbrücken

Doch das ist noch nicht alles: Die 300 Kontrollbrücken von Toll Collect werden seit Januar 2013 mit Strom aus umweltschonenden skandinavischen Wasserkraftwerken betrieben. Und Peter Junker hat noch ein weiteres Argument für die umweltschonende Wirkung der Maut auf Lager: „Die Lkw-Maut bringt dem Bundeshaushalt dringend benötigte Einnahmen, mit denen sich die Verkehrsinfrastruktur erneuern und verbessern lässt. So helfen etwa intelligente Verkehrsleitsysteme und lärmmindernde Straßenbeläge dabei, die negativen Einflüsse des Verkehrs auf Mensch und Umwelt zu verringern.“

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