Auch die mobile Einbuchung ins Mautsystem gehört zur digitale Logistik
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28.02.2018 | Olaf Thiel

„MaB – Das Magazin“ – Die neue Toll Collect-App ist da

Die aktuelle Ausgabe von „MaB – Das Magazin“ stellt die neue Toll Collect-App ausführlich vor. Weitere Themen: Immer mehr Kontrollsäulen werden aufgebaut und die Anzeige im OBU-Display ändert sich.

Maut auf allen Bundesstraßen – der aktuelle Stand

Alle wichtigen Meilensteine sind bisher erreicht. Ende letzten Jahres ist das neue manuelle Verfahren an den Start gegangen – mit der neuen Online-Einbuchung, inklusive der Toll Collect-App, und den neuen Terminals. Toll Collect hat damit begonnen, die On Board-Units auf die zentrale Mauterhebung umzustellen. Und der Aufbau der neuen Kontrollsäulen läuft auch schon. Das sind alles Schritte, die in der Vorbereitung für die Lkw-Maut auf Bundesstraßen durchgeführt werden müssen.

„MaB – Das Magazin“ – Die sechste Folge in ganzer Länge

Toll Collect-App jetzt verfügbar

Seit dem 1. Februar 2018 ist die Toll Collect-App für alle gängigen Betriebssysteme verfügbar. Mit der Toll Collect-App kann ein Fahrer ganz flexibel seine Mautstrecke buchen, direkt im parkenden Lkw. Laut Pressesprecherin Claudia Steen sind die ersten Erfahrungen mit der App sehr gut – die Buchungszahlen nehmen kontinuierlich zu.

Die Benutzeroberfläche ist bei allen Einbuchungswegen im manuellen Verfahren gleich – egal ob Mautstellen-Terminal, PC, Tablet oder Smartphone. So müssen sich die Fahrer und Transportunternehmer nur an eine neue Bedienung gewöhnen. Bei allen manuellen Einbuchungsmöglichkeiten haben sie die gleichen Vorteile: eine leicht verständliche Menüführung, die Auswahl von Start, Ziel- und Via-Punkten und das fahrzeugspezifische Routing. Ein weiterer Pluspunkt: Die Stornierung von Strecken funktioniert sowohl online als auch an den neuen Terminals. Denn im neuen manuellen Verfahren kann über alle Wege hinweg eingebucht und storniert werden.

Bezahlung im neuen manuellen Verfahren

Die Einbuchung im manuellen Verfahren ist für Nutzer auch ohne vorhergehende Registrierung möglich. Sie kann über die mobile App, per Online-Einbuchung oder an einem Mautstellen-Terminal erfolgen. Die Einbuchung muss vor Fahrtantritt stattfinden und ist 24 Stunden im Vorhinein möglich. Nach Angabe eines Startpunktes, Zielpunktes und optional zwei Via-Punkten, sowie der fahrzeugspezifischen, mautrelevanten und streckenrelevanten Parameter, wird die Strecke unter Berücksichtigung von Befahrbarkeitsrestriktionen berechnet. Nach Einwilligung zur Speicherung der nicht-mautpflichtigen Abschnitte, wird der Nutzer auf die Zahlungsseite weitergeleitet. Dort kann er das gewünschte Zahlungsmittel auswählen.

Mögliche Zahlungsmittel sind: Kreditkarten, Tankkarten, die paysafecard und an ausgewählten Mautstellen-Terminals die Barzahlung. Nach erfolgreicher Autorisierung der Zahlung kann der Kunde den Einbuchungsbeleg entweder ausdrucken, ihn sich per E-Mail zusenden lassen, oder die Einbuchungsnummer per SMS anfordern. Noch eine weitere Neuerung: Auch ein nicht-registrierter Kunde kann sich unter Vergabe eines Benutzernamens und eines Passwortes ein Einbuchungskonto anlegen. Auf dieses Einbuchungskonto hat Toll Collect keinen Zugriff. Der Kunde sollte seine Daten daher selbst sehr gut verwalten.

Wer noch mehr Infos zum Thema manuelles Verfahren haben möchte, der sollte sich den Beitrag in der Sendung ab hier anschauen …

 

Aufbau der Kontrollsäulen geht voran

Die Aufbauarbeiten der Kontrollsäulen laufen auf Hochtouren. Nach und nach werden es immer mehr im gesamten Bundesgebiet. Dabei ist Toll Collect auch auf zügige Genehmigungsverfahren bei den zuständigen Behörden angewiesen – sie müssen dem Aufbau der Kontrollsäulen zustimmen. Sobald die Genehmigungen da sind, kann der Tiefbau beginnen. Es muss zunächst ein Fundament gesetzt werden, danach folgen die Leitungen für die Stromversorgung – und erst dann die Kontrollsäule. Rund 600 Kontrollsäulen sollen deutschlandweit erreichtet werden. Sie unterstützen zukünftig das Bundesamt für Güterverkehr bei den mobilen Kontrollen.

Wer noch mehr Infos zum Thema Kontrollsäulen haben möchte, der sollte ab hier in die Sendung reingucken …

Kontrollsäulen sind keine Blitzer

Übrigens: Kontrollsäulen sind keine Geschwindigkeitsblitzer. Optisch unterscheiden sich die Kontrollsäulen deutlich von den klassischen Blitzersäulen für die Geschwindigkeitskontrolle. Sie sind höher und zudem farblich gekennzeichnet. Und: Die Kontrollsäulen haben die gleichen Aufgaben wie die auf den Autobahnen installierten Kontrollbrücken. Das heißt, sie dienen ausschließlich zur Kontrolle der Maut und nicht zur Mauterhebung.

Mautbetrag auf OBU-Display entfällt

Durch die Umstellung auf die zentrale Mauterhebung entfällt der Mautbetrag.

Der Fahrer kann die Mautkosten bei der neuen Anzeige auf der OBU nicht mehr sehen. Warum das so ist? Die On Board-Units werden auf die zentrale Mauterhebung umgestellt. Da ab 1. Juli 2018 alle Bundesstraßen mautpflichtig sind, erhöht sich die Zahl der Streckenabschnitte von derzeit 9.000 auf 140.000. Die digitale Karte des Streckennetzes befindet sich nicht mehr dezentral in den OBUs, sondern zentral im Rechenzentrum. Dort wird sie fortlaufend auf den aktuellen Stand gebracht. Damit berechnet die OBU nicht mehr die Mautbeträge. Sie sendet die Fahrtdaten in ein Rechenzentrum und dort wird dann die Maut berechnet.

Aber wieviel Maut kostet nun meine Fahrt?

Das neue manuelle Verfahren liefert auch zu dieser Frage eine schnelle Antwort. Man kann nämlich mit Hilfe der mobilen App eine Strecke testweise eingeben und sich so eine Kostenvorschau berechnen lassen. Dazu gibt man zunächst die Uhrzeit des Fahrtbeginns an. Danach wählt man sein Ursprungsland aus und gibt das Kfz-Kennzeichen an. Dann wählt man sowohl die Schadstoffklasse, als auch die Achszahl und die Gewichtsklasse des Lkw aus. Danach ergänzt man die streckenrelevanten Parameter. Außerdem kann man für die Berechnung der Strecke, nicht nur Start und Ziel sondern auch noch Via-Punkte hinzufügen. Daraufhin wird die optimale Strecke berechnet. Mit der Einwilligung in die Speicherung der streckenrelevanten Daten, erhält man eine Zusammenfassung, die die Mautstrecke, die Gültigkeitsdauer, sowie den zu zahlenden Mautbetrag enthält. Wer nur diese Kostenvorschau erhalten möchte, ohne eine Buchung durchzuführen, kann den Einbuchungsvorgang nun abbrechen.

Customer Service: Kunden fragen, Toll Collect antwortet

Die geplanten Veränderungen im Mautsystem werfen bei den Kunden die eine oder andere Frage auf: Welche Zahlungsmittel werden bei den Mautstellen-Terminals akzeptiert? Was ist ein Kunde mit einem Einbuchungskonto? Wie finde ich in der Toll Collect-App meinen Start- und Zielpunkt? Da ist es gut, dass der Customer Service auch immer die richtige Antwort parat hat. Und das geht auch mehrsprachig – Englisch, Französisch, Polnisch, Deutsch und bei Bedarf auch noch weitere Sprachen. Ein paar häufig gestellte Fragen und ihre Antworten dazu gab es in der Sendung in diesem Filmbeitrag.

 

 

 

Kommentare (2)

Claudia Andreß
04.03.2018 06:27

Hallo
ich hatte die Frage bereits gestellt, aber keine Antwort bekommen. Ich wollte wissen da in eurer Beschreibung steht dass man die Achszahl nicht verändern kann also nicht kleiner ein geben kann als die die registriert wurde, was passiert wenn ich solo( Nur Zugmaschine) fahre und meinen Trailer oder Anhänger irgendwo stehen lasse. Dann habe ich weniger Achsen, kann ich das nach dem 1.7 noch um stellen, wird mir da weniger berechnet und wie werden die Kosten ab dem 1.7.18 sein, gibt es da schon eine Auflistung für?

08.03.2018 08:58

Hallo Frau Andreß,

es ist richtig, dass die Anzahl der Achsen nicht nach unten geändert werden kann. Nach oben kann eine Änderung erfolgen. Daher wird bei der Registrierung des Fahrzeuges auch nach der Anzahl der Achsen der Zugmaschine gefragt. Die Erfahrungswerte einiger unserer Kunden haben gezeigt, dass eine Registrierung des Fahrzeuges mit der Achszahl der Zugmaschine + Anhänger praktikabel ist, da Solofahrten der Zugmaschine eher die Ausnahme sind. Vergessen die Fahrer, die OBU nach einer Solofahrt umzustellen, kann es zu Strafen durch das BAG (Bundesamt für Güterverkehr) kommen.

Viele Grüße
Stephanie Kunert