Autobahn in Deutschland in der Dämmerung
21.11.2014 | Redaktion Blog

Die deutsche Maut ist zu kompliziert – stimmt das?

Ist es wahr, dass die Mauterhebung durch Toll Collect wirklich kompliziert ist? Und was haben Schadstoffklassen, der Begriff „OBU“ oder manuelle Einbuchungen mit diesem Maut-Mythos zu tun? Eine Menge. Doch Hand auf’s Herz: So schwer verständlich wie es scheint, ist die Lkw-Maut in Deutschland wirklich nicht.

Dass die Erhebung und Kontrolle der Maut in Deutschland unübersichtlicher, komplizierter oder umständlicher als in anderen Ländern sein soll, hält sich als Mythos beständig. Doch, schaut man sich einmal an, wie das mit der Lkw-Maut funktioniert, wird dieser Maut-Mythos schnell entkräftet.

Wie funktioniert das mit der Lkw-Maut in Deutschland tatsächlich?

Die automatische Mauterhebung mit einer On-Board Unit (OBU) ist der einfachste – und komfortabelste – Weg, die Maut zu entrichten. Dazu wird im Führerhaus eines Lkw die On-Board Unit (OBU) eingebaut, die sich beim Starten des Lkw automatisch einschaltet. Der Fahrer muss vor Fahrtbeginn nur noch die Zahl der Achsen seines Lkw eingeben. Alle weiteren Daten, die für die automatische Mauterhebung nötig sind – Kennzeichen, Kundenummer, Achsanzahl, Schadstoffklasse, Tariftabelle und die digitale Karte– sind in der OBU gespeichert.

Und was passiert mit den Lkw, die keine OBU eingebaut haben? Die buchen die Maut einfach online über das Internet oder über ein Mautstellen-Terminal.

Spricht noch etwas anderes für die Einfachheit der Lkw-Maut in Deutschland?

Ja. Zum Beispiel die monatliche Abrechnung der Mauterhebung. Sie ist einfach und übersichtlich und sieht aus wie eine Telefonrechnung. Der Gesamtbetrag der Lkw-Maut wird über das mit Toll Collect vereinbarte Zahlungsverfahren bezahlt.

Fakt ist also: Die Lkw-Maut in Deutschland, die vom Mautbetreiber Toll Collect erhoben und kontrolliert wird, ist für einen Lkw-Fahrer alles andere als kompliziert.

Sehen Sie mehr zum Thema in unserem Video:

Kommentare (2)

SCT
14.03.2015 19:46

Was aber doch kompliziert und zudem nicht ganz ungefährlich ist, ist die Kontrolle darüber ob mir gerade Maut zu Unrecht abgebucht wird.
Es kommt immer wieder vor das auf mautfreien Strecken Maut abgebucht wird, gerade auf mautfreien parallel Strassen zu mautpflichtigen Bundesstrassen.
Wenn einem das dann auffällt, soll man noch Uhrzeit, Strasse, etc. erfassen und im Anschluss ein Seitenlanges, unprofessionelles Formular ausfüllen, dort zig, total irrelevanten Daten eintragen. Und selbstverständlich verlangt Toll Collect das man das auch noch kostenfrei tuen soll.
Wen triffts, natürlich den Fahrer, welcher das dann auch noch in seiner Freizeit tuen soll.

Christian Holst
19.03.2015 08:23

Hallo,

danke für Ihren Kommentar. Das geschilderte Problem trifft objektiv betrachtet absolut selten auf. Im letzten Jahr war das nur auf einem einzigen Straßenabschnitt der Fall.

Toll Collect gewährleistet die hohe Qualität bei der Mauterhebung durch eine eigene Messflotte. Die vermisst regelmäßig das komplette mautpflichtige Streckennetz und präzisiert damit kontinuierlich das Kartenmaterial. Die Daten durchlaufen eine strenge Qualitätssicherung, bevor sie auf die Fahrzeuggeräte, die On Board-Units, übertragen werden.
Wo mautpflichtige und mautfreie Strecken sehr eng nebeneinander liegen oder wo längere Unterführungen das GPS-Signal stören, unterstützt Toll Collect das GPS-Signal durch Stützbaken. Diese senden zusätzliche Positionsdaten über Infrarot an das Fahrzeuggerät und helfen, das Fahrzeug präzise auf dem korrekten Streckenabschnitt zu verorten.

Durch diese Maßnahmen liefert Toll Collect die präzise Mauterhebung. Genau das bescheinigt das Bundesamt für Güterverkehr dem automatischen Verfahren der Mauterhebung mit einer Gesamterfassungsquote von 99,9 Prozent.