09.03.2017 | Olaf Thiel

Lebenslinien Straßen – Zahlen, Daten, Fakten

Straßen sind so etwas wie Lebenslinien, sie bringen die Menschen zusammen. Sie dienen der Fortbewegung, dem Transport oder einfach dem Spaß am Fahren. Es lohnt sich also, das Objekt Straße einmal genauer zu betrachten.

Deutschland hat mit mehr als 620.000 Kilometern Länge das dichteste Straßennetz Europas. Nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen (BaSt) umfasst das gesamte Straßennetz heute fast 13.000 Kilometer Autobahn und 41.000 Kilometer Bundesstraßen. Dazu kommen 87.000 Kilometer Landesstraßen, 91.000 Kilometer Kreis- und rund 395.000 Kilometer Gemeindestraßen.

Straßen bringen Mobilität

Straßen sollen es  den Menschen ermöglichen, sich individuell fortzubewegen und somit ein mobiles Leben zu führen. Die Folge sind oftmals zu volle Straßen in Deutschland. Im Jahr 2015 legte im Schnitt jedes deutsche Kraftfahrzeug knapp 13.400 Kilometer zurück. Insgesamt fuhren in diesem Jahr alle in Deutschland zugelassenen Kraftfahrzeuge 716 Milliarden Kilometer auf deutschen Straßen. Davon entfielen mehr als 86 Prozent auf Pkw. Bedingt durch die gute Wirtschaftslage steigert sich auch das Transportaufkommen in Deutschland. Immer mehr Lkw transportieren immer mehr Güter. 2016 hat Toll Collect mit rund 32,5 Milliarden Kilometern die stärkste bislang gemessene mautpflichtige Fahrleistung erfasst – 9,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Zum Stichtag 1.1.2016 waren in Deutschland 61,5 Millionen Fahrzeuge zugelassen. Pkw haben dabei den größten Anteil, es sind 45 Millionen Fahrzeuge. Knapp 280.000 mittelschwere und schwere Lkw mit deutscher Zulassung gab es zu dem Zeitpunkt und 2,5 Millionen kleinere Lkw.

Staus gehören zum Alltag auf deutschen Straßen. Foto: panthermedia

Staus stören den Verkehrsfluss

Wenn es allerdings zu Störungen auf den Straßen kommt, leidet die Mobilität der Deutschen stark. Der ADAC zählte 2016 bundesweit rund 694 000 Staus, durchschnittlich sind das 1901 pro Tag. Im Jahr zuvor waren es 568 000 Staus. Einen kräftigen Anstieg gab es auch bei den Staulängen: Sie summierten sich bundesweit auf 1,4 Millionen Kilometer, 2015 waren es noch 1,1 Millionen Kilometer. Das bedeutet auch, dass die Auto-, Bus- und Lkw-Fahrer im vergangenen Jahr 419 000 Stunden im Stau standen.

Unfälle im Straßennetz dominieren

Einer der Gründe für die Entstehung eines Staus sind Verkehrsunfälle. „Verkehrsunfälle machen zwischen 10 bis 15 Prozent aller tödlichen Unfälle aus, dominiert von den Unfällen im Straßennetz. 70 Prozent der Unfälle mit Personenschäden ereignen sich innerorts. Dagegen gibt es 60 Prozent der Verkehrstoten auf der Landstraße. Auf der Autobahn sind es sechs Prozent der Verletzten und zwölf Prozent der Toten“, sagt Dr. Christoph Hecht vom ADAC auf dem Symposium des Deutschen Instituts für Qualitätsförderung (DIQ). Die Bundesanstalt für Straßenwesen habe die Kosten von Verkehrsunfällen etwa für das Jahr 2014 auf rund 33 Milliarden Euro berechnet.

Dr. Hecht spricht über sichere Straßen

Dr. Christoph Hecht vom ADAC

Assistenzsysteme helfen

Für Christoph Hecht sei menschliches Versagen bei nahezu jedem Unfall beteiligt. Die Gründe dafür reichen von Alkoholeinfluss bis zur Fehlbedienung des Fahrzeuges. Um Unfälle zu vermeiden, sieht er folgende Punkte: eine intensive Verkehrsschulung, eine angepasste und überwachte Geschwindigkeit und übersichtliche Straßen mit einer sicheren Führung aller Verkehrsteilnehmer. Außerdem stellt er fest: „Die Nutzung von Fahrer-Assistenzsysteme kann hier auch Verbesserung bringen.“

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