12.09.2013 | Olaf Thiel

Truck-Grand-Prix: Azubis an der Spitze

Im Juli 2013 ist für sieben Auszubildende ein Wunsch in Erfüllung gegangen: Sie durften beim traditionellen Lkw-Corso des Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring an der Spitze fahren und rund 300 schwere Trucks anführen. Warum? Weil sie sich in ihrer Ausbildung durch besonderes Engagement ausgezeichnet haben.

Der Job des Berufskraftfahrers (BKF) ist für die Sieben ein Traumjob. Er bringt ihnen viel Spaß, verlangt ihnen aber auch einiges ab. Genau das wollen sie anderen Jugendlichen vermitteln, um sie für ihren Traumberuf zu begeistern. Deshalb unterstützen die Azubis die Initiative „Hallo Zukunft!“, bei der sich auch Toll Collect engagiert.

Für ein besseres Image von Berufskraftfahrern

Die Chance, bei dem dreitägigen Truck-Grand-Prix mit dabei zu sein, haben sich die Auszubildenden redlich verdient. Die „Verkehrsrundschau“ hatte die Logistikunternehmen aufgerufen, die besten Berufskraftfahrer-Azubis zu benennen und zu begründen, warum sie das Wochenende am Nürburgring gewinnen sollten. Dass sie beim Truck-Grand-Prix in der ersten Reihe fahren durften, war aber noch nicht alles: Weil ihnen der Job des Berufskraftfahrers so sehr am Herzen liegt, sind sie seit dem Truck-Grand-Prix außerdem Botschafter der Nachwuchsinitiative „Hallo Zukunft!“. Die Auszubildenden wollen endlich alte Vorurteile ausräumen und dem zukünftigen Nachwuchs zeigen, was sie selbst am Berufskraftfahrer-Dasein so toll finden. Markus Keibel, Auszubildender bei der Wilhelm Schüssler Spedition, und Vanessa Seipp, Auszubildende bei der Nagel-Group, beide „Hallo Zukunft!“-Botschafter, sind von der Nachwuchs-Initiative begeistert: „Vor allem, weil das Image von unserem Beruf auf den ersten Blick so schlecht erscheint“, sagt Markus Keibel. „Aber wenn man dann genauer hinschaut, ist das gar nicht mehr so.“

Logistik-Branche braucht dringend Nachwuchs

„Nachwuchs bei den Berufskraftfahrern wird dringend gebraucht“, berichtet Claudia Steen, Pressesprecherin bei Toll Collect. In den kommenden zehn Jahren werden in der Logistik-Branche rund 150.000 Kraftfahrer benötigt, derzeit fehlen allein im Gütertransportverkehr 15.000 Fahrer. „Die Initiative ‚Hallo Zukunft!‘ zu unterstützen, das alte Bild vom Trucker zu korrigieren und schließlich mehr Jugendliche für die Ausbildung zum Berufskraftfahrer zu begeistern, ist daher sehr wichtig“, erklärt Steen. Auch den Auszubildenden, die Teil der Initiative sind, ist mehr als ’nur‘ eine Verbesserung des Trucker-Images wichtig. Sie wollen Interessierten genau erklären, was in der Ausbildung auf sie zukommt, kurz: was es eigentlich heißt, als Berufskraftfahrer zu arbeiten. „Man lernt echt viel“, hebt Vanessa Seipp hervor, besonders technische Dinge. Deshalb sollte man sich dafür schon vorher interessieren, empfehlen die Botschafter. So war es auch bei Louisa Hatzfeld, ebenfalls Auszubildende bei der Nagel-Group, und Volodimir Skvortsov von der L.I.T. Cargo GmbH. „Ich habe früher schon mit Modellautos gespielt und nicht mit Barbies“, erzählt Louisa Hatzfeld begeistert. „Und ich wollte auf jeden Fall etwas machen, das mir Spaß macht.“

Auch in Zukunft heißt es „Hallo Zukunft!“

Initiiert wurde „Hallo Zukunft!“ im April 2011 vom Verlag Heinrich Vogel, Schirmherr ist seitdem der Bundesverkehrsminister. Dem Ziel, mehr Jugendliche für Berufe in Transport und Logistik zu begeistern, kommen der Heinrich Vogel Verlag, Toll Collect und weitere Partner mit Hilfe von Facebook oder der Website der Initiative stetig näher. Aber nicht nur im Internet, auch vor Ort sind die Initiatoren aktiv: Toll Collect und ausgewählte Logistikunternehmen werden in diesem Herbst interessierte Schüler zu sich einladen und hier den Ausbildungsberuf sowie den Arbeitsalltag des Berufskraftfahrers vorstellen. Und wer weiß, vielleicht kommen noch weitere Azubi-Botschafter dazu! Für Ricardo Richter, Auszubildender bei der Roman Mayer Logistik Akademie GmbH, der sich mit der Ausbildung zum Berufskraftfahrer „einen Kindheitstraum“ erfüllt hat, sowie für alle anderen Botschafter steht jedenfalls fest: Sie werden weiterhin um den Nachwuchs und für ihren Traumberuf kämpfen.

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