DIN-Schacht mit OBU im Lkw
22.12.2014 | Redaktion Blog

Das Maut-ABC: Was hat ein DIN-Schacht mit der Lkw-Maut zu tun?

Obwohl es der Name vermuten lässt: Ein DIN-Schacht hat mit dem A4-Papierformat wenig zu tun. Aber worum handelt es sich bei einem DIN-Schacht dann? Und in welchem Zusammenhang steht er mit der On-Board Unit von Toll Collect, kurz OBU?

Den DIN-Schacht in Pkw kennen alle – auch wenn es vielleicht nicht jeder weiß. Aber zumindest hört wohl jeder im Auto gerne Musik. Bis in die 1980er Jahre verbaute jeder Autohersteller Radios mit individuellen Größen und Anschlüssen. Das änderte sich 1984 mit einer Norm für die Maße und die Anschlüsse der Radios sowie der Vereinheitlichung der Einbauschächte: Geräte für DIN-Schächte sind 160 Millimeter tief, 180 Millimeter breit und im Normalfall 50 Millimeter hoch. Der Vorteil: Sie passen überall und sind mit nur wenigen Handgriffen austauschbar.

Warum ist der DIN-Schacht für Toll Collect wichtig?

Vor dem Mautstart überlegten die Toll Collect-Ingenieure, an welcher Stelle die OBU in den Lkw verbaut werden könnte. Gesucht wurde eine Lösung, die mit geringem Aufwand in möglichst vielen Lkw-Modellen umsetzbar sein würde. Anfang der 2000er Jahre fiel die Wahl auf den weit verbreiteten DIN-Schacht, mit dem die meisten Lkw bereits damals ausgestattet waren. Die OBU wurde den DIN-Maßen und -Anschlüssen entsprechend konstruiert. Heute sind Lkw mit mehreren DIN-Schächten ausgestattet. Und das nicht mehr nur in der Mittelkonsole, sondern auch unter dem Dach.

Warum das so ist? Zum Arbeitsalltag der Transportunternehmen gehören heute viel mehr elektronische Geräte als früher. Die DIN-Schächte ermöglichen die Aufnahme dieser Geräte. Dazu zählen neben der OBU beispielsweise der digitale Tachograph für Lenk- und Ruhezeiten, Steuereinheiten von Kühlsystemen oder Instrumente zum Steuern von Lkw-Flotten.

Fahrer zeigt auf DIN-Schacht mit OBU im Lkw

Die Mauterhebung mit der OBU

Die OBU ist ein zentrales Element der automatischen Mauterhebung von Toll Collect. Alle mautrelevanten Daten sind auf dem Fahrzeuggerät gespeichert: also Kennzeichen, Mindestachszahl, Schadstoffklasse, Tariftabelle und die digitale Karte. Mit ihrem GPS-Empfänger stellt die OBU fest, ob der Lkw auf einer mautpflichtigen Straße fährt und erhebt dann streckenabhängig die Maut. Verlässt der Lkw den mautpflichtigen Streckenabschnitt wieder, bemerkt die OBU auch das und stoppt die Mauterhebung ganz automatisch.

Was bedeutet DIN?

DIN steht als Kürzel für Deutsches Institut für Normung. Sie ist an die Internationale Organisation für Normung, kurz ISO, angelehnt. Ihre Aufgabe ist es, Standards einzuführen, damit – einfach ausgedrückt – möglichst viel zusammenpasst. Wie beim DIN A4-Papier, das zwar viele verschiedene Hersteller anbieten, das aber immer einheitlich groß ist. So passt es in Aktenordner, Briefumschläge oder Drucker – die ebenfalls genormt sind.

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